|
Heft 12,
Dezember 1992, 03. Jhrg
Editorial
Der Schwerpunkt von Z-12 war mit dem
zwar exakten aber etwas umständlichen Titel angekündigt "Annäherung
an die Ursachen des Zusammenbruchs und Untergangs des Realsozialismus in Europa".
Seine Kurzfassung lautet "Zusammenbruch des Realsozialismus: Annäherungen
(I)". Die Ziffer steht für Teil I. Der Teil II wird in Z-13 erscheinen
(siehe auch die Vorschau für diese Ausgabe). Infolge des von uns in Zukunft
aus finanziellen Gründen strikt einzuhaltenden Seitenlimits sahen wir uns
zu dieser Lösung veranlaßt. Sie bedeutete leider auch, daß Beiträge
durch die Redaktion gekürzt und eben z.T. nach Z-13 "geschoben"
werden mußten. Wir bitten die Autoren um Verständnis.
Am Beginn des Schwerpunktes stehen vier Beiträge, die von unterschiedlichen
methodisch-theoretischen Ansätzen und gesellschaftspolitischen Standpunkten
Beurteilungen und Einschätzungen des Gesamtprozesses vornehmen (Koslok, Hahn,
Schneider, Fülberth). Es folgen Aufsätze, die eher Einzelaspekte in
den Mittelpunkt der Betrachtung rücken: Heuer die unbewältigte Staats-
und Demokratiefrage, Meyer das Nationalitätenproblem, Kebir den "subjektiven
Faktor". Es schließen sich drei Meinungsäußerungen auf Fragen
der Redaktion zum Komplex Stalinismus - Entstalinisierung - Zusammenbruch an (Kuczynski,
Judick, Krause). Schließlich folgen im Block "Ökonomie" Untersuchungen
zum Effizienzproblem, zur Perestroika und zu den Perspektiven der ehemaligen RGW-Länder
Osteuropas.
Die sich dem Schwerpunkt anschließenden Darstellungen (Heidrich, Oittineu)
informieren über die aktuelle Entwicklung der marxistischen Linken in Indien
und Finnland. Das folgende Plädoyer für den kurdischen Widerstand gegen
das türkische Unterdrückungsregime und den Kampf der PKK ist in hohem
Maße durch subjektive Betroffenheit geprägt (Frieda Kahlenberg) und
verweist die Redaktion darauf, daß in Zukunft die Diskussion und Erörterung
des Komplexes nationale Frage und Nationalismus heute auch in Z aufzunehmen ist.
Wegen Platzmangels können wir in der Diskussionsrubrik nur einen Beitrag
und diesen auch nur gekürzt bringen. Wir hoffen, daß die weiteren vorliegenden
Interventionen in Z-13 veröffentlicht werden können. Unser Rezensionsteil
widmet sich wieder in der Hauptsache Titeln, die in Bezug zum Schwerpunktthema
stehen. Leider kann auch ein Teil der vorliegenden Besprechungen erst in Z-13
erscheinen.
Mit Z-12 erscheint die letzte Nummer unseres 3. Jahrgangs. Nach gründlicher
Prüfung unserer Möglichkeiten können wir mitteilen, daß Z
auch im 4. Jahrgang zu den gewohnten Terminen (Anfang März, Juni, September,
Dezember 1993) erscheinen wird. Zu einer solchen Prüfung waren wir nicht
zuletzt dadurch veranlaßt, daß der bisherige Hauptvertriebspartner
von Z den Konkurs beantragte - mit den bei solchen Fällen bekannten Folgen.
Dies war ein wichtiger Grund für unser Bemühen, für das Projekt
Z eine stabilere Basis zu suchen. Wir denken, daß dies damit gelungen ist,
daß ab 1.1.1993 der IMSF e.V. neben dem Forum Marxistische Erneuerung (FME)
e.V. die Mitherausgeberschaft von Z übernimmt.
In diesem Zusammenhang schien es auch geraten, eine Veränderung der personellen
Repräsentanz der Zeitschrift in die Wege zu leiten. Dies betrifft den personellen
Herausgeberkreis. Das Projekt Z ist den bisherigen Mitherausgebern und Mitherausgeberinnen
zu außerordentlichem Dank verpflichtet, den wir hiermit auch öffentlich
abstatten möchten. In der Gründungssituation des Herbstes 1989 und der
folgenden Zeit wäre Z ohne ihre personelle Repräsentanz kaum möglich
gewesen. Inzwischen hat sich Z auf den durch die damalige Herausgebererklärung
bestimmten Bahnen bewegen gelernt und diese soll auch weiterhin die inhaltliche
Grundlage des Projektes darstellen. Verbunden mit unserem Dank möchten wir
auch die Hoffnung auf weitere Mitarbeit, Beratung, Unterstützung, Identifikation
durch die bisherigen Mitglieder des Herausgeberkreises ausdrücken.
Anstelle des Hrg.-Kreises werden die Gremien des FME e.V. und des IMSF e.V. einen
8- bis 10-köpfigen Redaktionsbeirat berufen. Ihm sollen in erster Linie Mitglieder
des alten Herausgeberkreises angehören.
Das Bemühen um die Vereinfachung und Rationalisierung unseres Vertriebes
veranlaßt uns ab 1.1.1993 zu folgender Anderung: Ab Z-13 erfolgt die Zusendung
an die Direktabonnenten über den Postzeitungsvertrieb, soweit die Bezieher
nicht ausdrücklich auf der bisherigen Versandweise bestehen.
Zur Weihnachts- und Neujahrszeit wird allerorten Bilanz und Kasse gemacht. Wer
Z für eine nützliche und in der heutigen Zeit notwendige Sache hält,
sollte bitte auch daran denken, daß er/sie das Projekt mit Spenden, Geschenkabos,
Neuabos, Kommissionsbestellungen usw. unterstützen und absichern kann. Wir
bitten um Beachtung und Nutzung der entsprechenden Prospekte, die dieser Ausgabe
beiliegen.
Wir wissen, daß die "proletarische Lebenslage", eben die "Unsicherheit
der Existenz" (F. Engels), auch künftig für Z bestimmend sein wird.
Dies gilt es nicht zu fürchten, sondern zu meistern. In diesem Sinne sehr
herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße allen Lesern, Abonnenten, Autoren,
Helfern, Unterstützern und Spendern beiderlei Geschlechts!
Herausgeber, Produzentengruppe und Redaktion von Z
|